Christian Berger, wie war die Vorbereitung auf das Rückspiel gegen Erlangen? Das Hinspiel hattet ihr ja unglücklich unentschieden gespielt. War diesmal mehr zu erwarten bzw. hattet ihr euch mehr ausgerechnet?

„Im Hinspiel bei uns zu Hause haben wir ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Wir waren voll auf Augenhöhe mit Erlangen und konnten richtig gut mithalten. Gegen ein Team, das in der Saison zuvor noch keinen Punkt liegen gelassen hatte, einen Punkt mitzunehmen, war für unsere Psyche sehr hilfreich. Trotzdem mussten wir uns im Hinspiel fragen, ob nicht mehr drin gewesen wäre, wäre die Chancenverwertung etwas besser gewesen. Somit haben wir uns nach diesem Punktgewinn gegen Erlangen und 2 aufeinander folgenden Siegen gegen Coburg durchaus etwas ausgerechnet. In diesen Spielen haben unsere Jungs nochmal einiges dazugelernt, vor allem mental, da sie in den letzten Spielen oft zurück lagen und sogar einen 7-Tore Vorsprung aufgeholt haben. Leider haben wir das Spiel in Erlangen nun knapp verloren, auch hier müssen wir das auf unsere Kappe nehmen. Der ausschlaggebende Punkt war leider erneut die Chancenverwertung. U. a. haben wir vier Siebenmeter verworfen. Dann wird es am Ende natürlich schwer. Man muss aber auch sagen, dass der Erlanger Torwart eine starke Leistung abgerufen hat. Daher - Glückwunsch an das Team aus Erlangen.“

Wie bist du zufrieden mit dem Spiel und dem Team gewesen? Erzähl uns bitte etwas zum Spielverlauf.

„Auch mit dieser Leistung können wir in Summe sehr zufrieden sein. Nur weil wir keine gute Chancenverwertung hatten, schmälert das nicht die Leistung. Eher zeigt das, dass wir uns einige Chancen erspielten bzw. in der Abwehr gut gearbeitet haben und Ballgewinne erzielen konnten. Dass wir dann die Bälle frei an 6m, im Gegenstoß oder vom 7m Punkt nicht treffen - so etwas passiert. Solche Spiele gibt es einfach. Auch der TW von Erlangen hatte leider erneut einen Sahnetag. Wenn wir diese Chancen besser nutzen, fahren wir mit 2 Punkten zurück nach Allach und die Bayerische Meisterschaft bleibt weiter spannend. Aber an dem Tag hat dann einfach das Quäntchen Glück gefehlt und es hat nicht gereicht, das ist der Sport. Wir waren die ersten ca. 15 min absolut auf Augenhöhe und es war ein offenes und ausgeglichenes Spiel. Die letzten 10 min der ersten Halbzeit konnten die Erlanger durch ihr Tempo die Führung ausbauen und zur Halbzeit auf 16:12 erhöhen. Die meisten erinnerten sich natürlich gleich zurück an das Spiel gegen Coburg, bei dem wir 7 Tore in der 2. Halbzeit aufgeholt hatten, somit war die Einstellung der Jungs klar: das ist absolut machbar und bei weitem noch nicht entschieden. Und so spielten wir dann auch die 2. Halbzeit auf. Das Spiel wurde wieder enger und gegen Ende des Spiels stand es auf einmal nur noch 30:29 für Erlangen. In so einer Phase brauchst du dann auch einfach ein wenig Glück. Ein Ball der vom Pfosten ins Tor springt und nicht vor die Linie oder auch vielleicht einmal eine glückliche Schiedsrichterentscheidung. Das ist in diesem Spiel leider ausgeblieben, und so haben wir an dem Tag leider verdient mit 34:31 verloren und keine weiteren Punkte mit nach Hause genommen. Dennoch sind wir stolz auf die Jungs, die immer wieder nach Rückständen in der Lage sind, ein Spiel zu drehen. Das ist wirklich stark und sehr viel mehr wert für ihre Erfahrung als 2 Punkte! In Summe haben die Jungs meiner Meinung sehr viel mitgenommen aus den letzten vier Spielen. Gerade die Erkenntnis, ein Spiel nie abzuschreiben. Das wird in ihrer weiteren Laufbahn sehr wichtig sein.“

Auch diesmal die Frage, wie ist nun der Ausblick auf die letzten beiden Spiele gegen den DJK Rimpar? Das Ende der Saison naht und der Übergang steht an.

„Nachdem es nun auch rechnerisch nicht mehr möglich ist und sich die Bayerische Meisterschaft zwischen Ismaning und Erlangen entscheidet, wird sich bei uns noch nicht alles ändern. Wir möchten die Saison natürlich in Bestform zu Ende spielen. Dennoch müssen wir mit Blick auf die anstehenden neuen Quali-Turniere nun mit einem Auge nach vorne schauen. Zum einen gilt es jetzt, den jüngeren Spielern Einsatzzeiten zu gewähren, und zum anderen den 2009ern einen schönen Abschied ihrer C-Jugend Zeit zu ermöglichen. Dafür werden wir nun die restlichen drei Wochen nutzen, um uns hierauf im Training und den letzten beiden Spielen gegen Rimpar vorzubereiten. Nachdem bereits der ein oder andere Neuzugang seit längerem mittrainiert und die 09er in der mB aushelfen und trainieren, wird der Übergang fließend verlaufen. Dennoch freuen wir uns nun auf die letzten Tage mit der Mannschaft, die wir als Trainerteam sicher sehr genießen werden.“